Der Mensch muss sich selbst
vergeben, um in sich und
ausserhalb von sich Frieden
zu schaffen

3. Juni 2023
Billy

Wenn der Mensch unglücklich und unzufrieden ist, dann liegt er mit sich selbst im Clinch, rebelliert gegen sich selbst und führt gar Krieg gegen sich selbst. Dadurch schafft er dauernd immer und immer wieder Konflikte und Krisen, wie aber auch seltsame Mangel- und Überbordungszustände in sich, wodurch seine Lebensführung und sein Lebenszustand immer prekärer werden und er tiefer und tiefer im eigens erschaffenen Morast versinkt. Und weil diesbezüglich alles immer schlimmer wird, leidet er auch immer mehr und erschafft in sich Schöpfungen, durch die er unaufhaltsam unglücklicher und unzufriedener wird und sich psychisch langsam aber sicher zerstört. Das Ganze ist ihm aber überhaupt nicht bewusst, weil es sich um unbewusst laufende Vorgänge handelt, die er infolge des Nichtwissens einfach über sich ergehen lässt. Das bedeutet zwar nicht, dass er deswegen dumm ist, denn es sagt einfach aus, dass er völlig unbewusst lebt und nicht darauf achtgibt, was wirklich in ihm vor sich geht und was das alles in bezug auf seine falschen Verhaltensweisen bewirkt. Er weiss und bemerkt wahrheitlich nicht, was er tatsächlich alltäglich tut, was und wie er seine Gedanken führt, wie er seine Gefühle formt, wie er seine Sprache benutzt und wie er sein Handeln und Tun gestaltet.
Wenn der Mensch endlich beginnt, bewusst seine Gedanken zu pflegen und bewusst darauf zu achten, wie und was er denkt, dann wird er feststellen, dass er keinerlei Selbstkritik übt, doch wenn er das doch einmal tut, dann ist es eine sehr üble falsche Selbstkritik, die auch voller Vorwürfe gegen andere und gegen sich selbst ist, wie er das schon in seiner Kindheit falsch gelernt hat. Und das Ganze hat er damals im Werdegang seiner falschen Erziehung aus der Reaktion seiner ihn Erziehenden gelernt, von seinen Eltern usw., woraus er geschlossen hat, dass er kein liebenswertes Kind und selbst nicht in Ordnung gewesen sei. Und all das geht ihm noch heute nach, wobei er vielleicht Gleichartiges auch heute immer wieder in seiner Umgebung erleben kann, weil Eltern, Pädagogen, Kindergärtnerinnen sowie spezielle Erziehungspersonen ihre Schutzbefohlenen ebenso behandeln, wie es auch ihm zuteil wurde. Also ist es noch heute so, dass die zu Erziehenden von ihren Erziehenden zwingend zum Abstellen und Verändern irgendwelcher Verhaltensweisen gedrängt werden und ihnen eingebleut wird, das dies und jenes mit ihnen nicht in Ordnung sei. So sind auch ihm, dem betroffenen Menschen, in seiner Kindheit Tausende falsche Fehler angelastet und er verurteilt worden, wie ihm auch Urteile zugesprochen und ihm Vorwürfe gemacht wurden, die ihn bis zum heutigen Tag belasten. Dadurch hat er aus sich selbst heraus , sich selbst zu verurteilen und sich zu seinem eigenen und schlimmsten Feind zu machen. Das mag ihm unglaublich und verrückt erscheinen, doch dass das die Wahrheit ist, das beweisen seine Unzufriedenheit und sein Unglücklichsein. Und weil das so ist, kann er sich auch nicht im Spiegel betrachten und sich sagen, er sei ein zufriedener und glücklicher Mensch, er sei das Beste, was er hat und sei wonnetrunken, dass er überhaupt lebe. Tatsache ist leider, dass das nicht so ist, folglich er sich bemühen muss, das Beobachten in bezug auf sich selbst zu lernen und zu erkennen, dass er sich in seinem Leben Tag für Tag seine eigene Liebe entzieht und sich selbst harmt. Er muss erkennen, dass er sich selbst grob und verletzend behandelt und gar misshandelt und dass er nicht auf die Bedürfnisse seines Körpers und seiner Psyche hört. Und das tut er, obwohl er darunter leidet und effectiv als wahrer Mensch sein eigener bester Freund sein müsste.
Wenn der Mensch sich der Hetzerei und dem Stress hingibt, der über Stunden, Tage, Wochen, Monate und u.U. gar Jahre dauert, dann praktiziert er in sich Lieblosigkeit gegen sich selbst. Und wenn er das tut, üblicherweise eben regelmässig, dann ist er jeden Tag ausgelaugt, erschöpft, frustriert und missmutig, und zwar nicht erst am Abend, sondern bereits am Morgen, wenn er sich mühsam aus dem Bett erhebt. Dabei glaubt der unzufriedene und unglückliche Mensch irrig und wirr, dass er keine Alternative hätte und dass das Leben nun einmal so sei. Doch das ist effectiv nicht so, aber das weiss er nicht, weil er sich bisher nicht die Aufgabe gestellt hat, über sich selbst und sein falsches und krummes Verhalten nachzudenken und herauszufinden, warum er eigentlich seine Hetzerei, seinen Stress und seine ständige Erschöpfung aufrechterhält. Seine Gedanken sind voll von dummen Hirngespinsten, die sich immer und immer wieder um Wortfolgen drehen, die stets mit einem "Ich sollte ..., Ich muss ..., Ich müsste ..., Ich will ..." usw. beginnen und ihn halb verrückt machen. Er bildet sich in dieser Weise selbst immer neue Glaubenssätze, wobei er sich schon vor langer Zeit solche gebildet und sich eingehämmert hat, die er aber immer wieder neu aufgreift, neu bildet und erneuert und er sich damit laufend immer wieder selbst überzeugt. Also wiederholt er diese Wortfolgen und die daraus nachfolgend entstehenden Sätze immer und immer wieder und nährt sie seit seiner Kindheit mit endloser Wiederholung, wodurch sie schon längst zum Selbstläufer und zur ihn beherrschenden Macht geworden sind. Dadurch ist ihm entgangen resp. hat er nicht bemerkt und vergessen, dass er es selbst war, der diese Gedanken gehegt und ihnen zur Macht verholfen hat, wie auch, dass er es selbst ist, der seinen gleichen miesen Wiederholungsgedanken laufend zur Macht verhilft. Und das tut er darum, weil er seine Gedanken und Gefühle nie hinterfragt, sondern sie weiter denken lässt, immer und immer wieder, wie wenn er eine Gebetsmühle drehen würde, in der ein Papierstreifen mit einem Glaubenssatz ist und sich rundum dreht, eben so oft und stark, wie die Gebetsmühle zum Drehen angestossen wird. Zu diesem Vergleich gesagt, denkt er also nicht selbständig, denn er hegt stereotype Wiederholungs- resp. Glaubenssätze, wie ein solcher auch in einer Gebetsmühle auf Papier geschrieben ist und sich mit den anstossenden Schwingungen der Mühle um sich selbst dreht. Bei ihm ist es genaugenommen so, dass er, weil er nicht selbständig denkt, seine Gedanken automatisch in sich denken lässt, wobei er nicht einmal bewusst wahrnimmt, dass er über all die Jahre mit Gewalt und Zwang endlos viele unsinnige Gedanken und Gefühle aufgebaut hat, die ihn psychisch schwer belasten und ihn langsam aber sicher zu einem menschlichen Wrack machen. All das belastet ihn in seinem gedanken-gefühls-psychemässig demolierten Zustand vom Morgen bis zum Abend, und vom Abend bis zum Morgen, ohne dass er sich davon befreien kann, folglich er sehr schwer daran trägt. Und durch sein falsches Tun lädt er sich weiterhin neue Lasten auf, an denen er sehr schwer und immer mehr zu tragen hat. Das wiederum führt dazu, dass er sich Selbstvorwürfe macht und sich vorwirft, dass er in seiner Vergangenheit alles hätte besser machen müssen. Und die Vorwürfe gehen auch dahin, dass er sich sagt, dass er viele Fehler gemacht hat, dass er als Mensch nicht gut genug und ein Depp und Knallfrosch ist, sein Aussehen als unattraktiv und mögliche Erfolge sowie seine Liebenswürdigkeit in Frage stellt. Und genau solche irre und wirre Gedanken und Gefühle erzeugen in ihm ein dauerndes Deprimiertsein, Groll, Hass, Missmut, Scham sowie Gedanken und Gefühle von Schuld. Genau all diese unsinnigen gedanken-gefühlsmässigen Aufkommen aber muss er nun bekämpfen, ihnen Paroli bieten und ihnen bewusst und geharnischt entgegentreten, um endlich mit seinen dummen Selbstverletzungen aufzuhören.

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